Bayerischer Wirtschaftsstaatssekretär in der HWK Schwaben
Am 2. Mai hat sich Tobias Gotthardt, Staatssekretär im bayerischen Wirtschaftsministerium, ein aktuelles Bild vom schwäbischen Handwerk und der HWK Schwaben gemacht. Im Rahmen seines Besuchs standen handwerkspolitische Themen im Gespräch mit HWK-Präsident Hans-Peter Rauch und Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner im Vordergrund.
Nachfolge- und Existenzgründungsbonus in Bayern
Weil Unternehmensübergaben ein wichtiges Thema sind, das sich in den kommenden Jahren verstärken wird, regte die HWK-Spitze an, Unternehmensnachfolger und Existenzgründer in Bayern stärker zu unterstützen. HWK-Präsident Rauch: „Viele Handwerksbetriebe stehen in den nächsten Jahren zur Übergabe an. Oft findet sich kein Nachfolger. Das hat unter anderem mit den enormen finanziellen Herausforderungen zu tun. Es wäre ein Frevel, wenn Betriebe, die keinen Nachfolger finden, einfach schließen würden.“ Zusätzlich zu den bisherigen Förderungen über Kredite und Darlehen sollten Betriebe auch Zuschüsse bekommen. Rauch und Wagner brachten einen Nachfolge- und Existenzgründungsbonus ins Spiel. Gotthardt zeigte sich offen für diese Idee und will sie in der politischen Arbeit einbringen.
Digitalbonus auf KI und Robotik ausweiten
Auch der Digitalbonus, mit dem Handwerksbetriebe bei technischen Innovationen gefördert werden, stand auf der Tagesordnung. Staatssekretär Gotthardt gab eine Zusage für die Fortführung des Förderinstruments über diesen Sommer hinaus. Rauch und Wagner legten Gotthardt nahe, den Digitalbonus zu verstetigen und zu erweitern. Er müsse zusätzlich für Robotik und künstliche Intelligenz abrufbar sein, denn diese Themen würden immer relevanter für das Handwerk.
Stärkung der Berufsorientierung
HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner betonte die enorme Bedeutung der Berufsorientierung und in diesem Zusammenhang auch den Tag des Handwerks: „Für uns ist das eine ausgezeichnete Möglichkeit, Jugendliche fürs Handwerk zu begeistern. Wir machen hier sehr gute Erfahrungen und würden den Tag des Handwerks sehr gerne auf Lehrerinnen und Lehrer ausweiten.“ Zwei Alternativen zeigte Wagner dafür auf: „Wir können uns zum Beispiel vorstellen, die Lehrkräfte in das bestehende Format mit aufzunehmen. Aber auch eine Integration ins Lehramtsstudium würde aus unserer Sicht durchaus Sinn machen.“ Staatssekretär Gotthardt ging konform mit diesem Ansinnen: „Wir brauchen Fachkräfte und Nachwuchs im Handwerk und müssen mehr Jugendliche für die berufliche Ausbildung gewinnen. Die Lehrkräfte sind neben den Eltern die wichtigsten Ratgeber für eine berufliche Karriere. Sie über die Möglichkeiten im Handwerk stärker zu informieren, wäre ein wichtiger Schritt.“
Stand: 17.05.24