Ein Roboter für die Schweißwerkstätten im BTZ Augsburg der HWK SchwabenDer neue Kollege trägt Orange
Robotik und Automatisierung nehmen im Handwerk einen immer größeren Raum ein. Die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) hat daher die Initiative ergriffen und für das Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Augsburg einen Schweißroboter gekauft sowie gleichzeitig gezielt die Zusammenarbeit mit dem
Roboter-Experten KUKA aus Augsburg gesucht. Der neue „Kollege“ hat einiges zu bieten. Das Gerät beherrscht die gängigen Schweißverfahren MAG und WIG und ist in der Lage, Bleche und Rohre in allen Durchmessern zu schweißen.
Einsatz in Aus- und Weiterbildung
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU), der Meisterkurse und der verschiedenen Schweißkurse im Angebot der HWK Schwaben, kommen durch diesen Roboter mit den Grundlagen der robotergesteuerten Schweißtechnik in Kontakt. Weiterhin soll in speziellen Firmen- und Gruppenschulungen dieses Sonderschweißverfahren vermittelt werden. Peter Scholtz, Ausbildungsmeister bei der Handwerkskammer, freut sich über den neuen „Kollegen“: „Wir haben so die Möglichkeit, unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die momentan modernste Technik heranzuführen und ihnen die Grundlagen zu vermitteln.“ Denn in den Handwerksbetrieben wird künftig verstärkt auf solche Technologien gesetzt werden.
Easy Teaching
Ein Plus des neuen Roboters ist ohne Frage seine leichte Handhabung. Auch Personen ohne eine spezielle Programmiererfahrung können ihn bedienen und für neue Aufgaben umrüsten. Dennoch sind präzise Schweißergebnisse sichergestellt. Kleine und mittlere Handwerksbetriebe brauchen so keine Spezialisten, sondern können mit ihren Fachkräften nach einer kurzen Einführung sofort loslegen. Der Roboter übernimmt monotone und auch körperlich belastende Tätigkeiten. In dieser Zeit können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderen Arbeiten zuwenden.
Wichtig: Kein Ersatz für Fachkräfte
Dass mit dem Einsatz eines Roboters „geprüfte Schweißerinnen und Schweißer“ komplett ersetzt werden können, ist jedoch nicht der Fall. Es braucht im Tagesgeschäft Fachkräfte, die laufend prüfen, ob alle Schweißparameter erfüllt sind. Der Roboter dient in erster Linie dazu, die Arbeit zu erleichtern und in der Fertigung zu unterstützen.
HWK Schwaben unterstützt Unternehmen
Um einem größeren Kreis von Handwerksbetrieben den Zugang zu dieser Technik zu ermöglichen, arbeitet die HWK Schwaben eng mit dem Augsburger Roboterhersteller zusammen. So war die Handwerkskammer auf der Messe Zukunft Handwerk in München mit Fachpersonal am KUKA-Stand vertreten, damit sich interessierte Handwerksunternehmen über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in den Betrieben informieren konnten.
Am gemeinsamen Stand von HWK und KUKA informierten sich HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner, HWK-Präsident Hans-Peter Rauch und Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder über die Einsatzmöglichkeiten der Robotik im Handwerk.