DHZ aktuellFokusthema Handwerkskammer für Schwaben ehrt neue Meisterinnen und Meister im Kongress am Park in Augsburg
„Sie sind bereit, anzupacken“
Das Handwerk ist stark, das Handwerk ist anerkannt und das Handwerk ist bereit anzupacken! Sie alle sind bereit, mit Ihrem Können als Meisterinnen und Meister loszulegen!“ Diese Worte rief Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben, den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen bei der Meisterfeier im Kongress am Park in Augsburg zu. Er betonte dabei auch die enorme Bedeutung des Handwerks: „Wir sind ein stabiler Tragbalken der Wirtschaft und unseres Wohlstands in Deutschland. Das Handwerk ist ein Stabilisator und gesellschaftlicher Kitt für unser Land.“
HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner drückte seinen Dank an alle aus, die die jungen Meisterinnen und Meister auf ihrem Weg zum Erfolg begleitet haben: „Wir feiern heute gemeinsam mit allen, die Sie und das Handwerk unterstützen, fördern und begleiten. Das geht von Familien, Freunden und Angehörigen über die Lehrkräfte, Prüferinnen und Prüfer sowie Handwerksbetriebe bis hin zu Politikerinnen und Politikern, die sich für gute Rahmenbedingungen einsetzen.“
Sicherstes Wertpapier
Die Meisterbriefe wurden unter dem Motto „Die sichersten Wertpapiere gibt es immer noch im Handwerk“ verliehen. Wagner unterstrich das: „Ihren Meisterbrief nimmt Ihnen keiner mehr. Er verliert nicht an Wert, auch nicht bei schwankenden Börsenkursen oder der nächsten Finanzkrise. Ihr Meisterbrief ist sozusagen das Gold unter den Wertpapieren.“ Unter den über 550 neuen Meisterinnen und Meistern ist auch Marius Betz aus Marktoberdorf, Jahresbestmeister in der Elektrotechnik. Der 25-Jährige freut sich sehr über sein erreichtes Ziel, aber auch darüber, dass er damit eine anstrengende Phase hinter sich gelassen hat, auf die er aber gerne zurückblickt: „Wir hatten eine sehr gute Klassengemeinschaft, haben uns nach den Kursstunden zu Nachbesprechungen getroffen. Bei den Dozenten der HWK Schwaben hat mir besonders gefallen, dass sie alle aus der Praxis kamen und uns alles sehr gut veranschaulichen konnten.“ Für die nähere Zukunft will er als Angestellter weiterarbeiten, schließt aber eine spätere Selbstständigkeit nicht aus. Besonderer Ehrengast bei der Meisterfeier war Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. „Wir feiern das Handwerk. Herzliche Gratulation allen neuen Meisterinnen und Meistern!“, sagte Söder. Zuvor stand er in einem Talk auf der Bühne Moderator Markus Othmer Rede und Antwort. Dabei betonte der Ministerpräsident, dass es in Deutschland endlich mehr Respekt für Leistung, wie solche der neuen Meisterinnen und Meister, geben müsse. Und diese Anerkennung sollte sich auch wirtschaftlich widerspiegeln.
Weiterhin sagte der Ministerpräsident, dass mehr Freiheit und Selbstbestimmung in diesem Land gefragt seien, um die Selbstständigkeit auch für künftige Generationen attraktiver zu machen. „Deshalb brauchen wir endlich eine Befreiung von dieser endlosen Bürokratie. Und in Bayern fangen wir damit an.“
Nachfolgebonus
Rauch nutzte die Gelegenheit, um den Ministerpräsidenten und die anwesenden Abgeordneten auf das wichtige Thema Unternehmensnachfolge hinzuweisen. In Bayern stünden bis 2026 rund 37.000 Betriebe vor einem Generationenwechsel. Davon viele Handwerksbetriebe. An Nachfolgern mangele es aber. Sie schreckten unter anderem vor bürokratischen Herausforderungen zurück und dem hohen finanziellen Aufwand einer Übernahme. Rauch wiederholte in diesem Zusammenhang die Forderung, in Bayern einen Nachfolge- und Gründungsbonus einzuführen: „Wir könnten damit die Attraktivität einer Meisterkarriere weiter erhöhen und Lebenswerke sichern.“ Erfolgreiche Handwerksunternehmen drohten sonst vom Markt zu verschwinden und Fachkräfte verloren zu gehen.
Vizepräsident Konrad Rebholz bei der Ehrung einer Meisterin.
Ehrung einer Meisters durch Vizepräsident Alexander Huber.
Die Besten des Jahres 2024
- Elektrotechniker (Energ.- /Geb.-technik): Marius Betz, Marktoberdorf
- Feinwerkmechaniker: Ulli Kurt Kehrbaum, Germaringen
- Fleischerin: Amelie Schweisfurth, Glonn
- Friseurin: Antonia Ratzmann, Wasserburg
- Installateur- und Heizungsbauer: Moritz Stegmüller, Augsburg
- Kraftfahrzeugtechnikerin: Angelika Marie Igl, Herrsching a. Ammersee
- Land- und Baumaschinenmechatroniker: Thomas Heiland, Rottenbuch
- Maler und Lackierer: Julian Fronk, Herbrechtingen
- Maurer und Betonbauer: Julian Heidemann, Au
- Schreiner: Andreas Wieser, Augsburg
- Zimmerer: Josef Thummerer, Hollenbach
Die Jahresbestmeisterinnen und Jahresbestmeister mit Ministerpräsident Markus Söder (4. v. r., stehend), HWK-Präsident Hans-Peter Rauch (links, stehend)
und HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner (rechts). Interviews mit den Jahresbesten finden Sie im Internet unter www.hwk-schwaben.de/meisterfeier.
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