Besuch Durz
HWK Schwaben

HWK mit Wirtschaftspolitiker Hansjörg Durz im Dialog

Der Obmann der Unions-Fraktion im Wirtschaftsausschuss des Bundestages, Hansjörg Durz, hat sich Anfang Mai beim Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben (HWK), Ulrich Wagner, über die aktuell brennendsten Themen im Handwerk informiert.



HWK will fairen Industriestrompreis auch fürs Handwerk

Zuvorderst ging Wagner auf den geplanten Industriestrompreis ein. Fast alle politischen Überlegungen für ein solches Instrument würden ausschließlich mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie begründet. Ein entscheidender Aspekt gehe dabei verloren: „Wie schon bei der EEG-Umlage drohen energieintensive Handwerksbetriebe erneut gegenüber ihrer größeren Konkurrenz benachteiligt zu werden. Darauf weisen wir seit über einem Jahr hin. In Berlin muss sich nun endlich der Gedanke durchsetzen, dass es auch im Inland einen fairen Wettbewerb braucht.“ Durz sicherte zu, diesen Aspekt in die weitere Debatte einzubringen.



Pläne für Heizungstausch dürfen Realität nicht verkennen

Auf die Frage des Abgeordneten, wie sich die Situation im Bau- und Ausbaugewerbe darstelle, beschrieb Wagner ein gemischtes Bild. Einerseits verteuerten staatliche Vorgaben das Bauen immens. Änderten sich die Rahmenbedingungen nicht schnell und spürbar, könnten viele Baubetriebe langfristig in massive Schwierigkeiten geraten. Andererseits könnten vor allem Ausbaubetriebe vom geänderten Gebäudeenergiegesetz profitieren. Das Ziel des Gesetzes sei nachvollziehbar. Wagner machte aber auch deutlich: „Im Interesse der Kundinnen und Kunden unserer Mitgliedsbetriebe muss ein Heizungstausch zeitlich, technisch und finanziell realistisch sein. Hier muss der Gesetzentwurf noch nachgebessert werden – und zwar sehr zeitnah. Denn Betriebe und ihre Kundschaft sind aktuell zurecht stark verunsichert.“



Zuwanderung braucht klare Rahmenbedingungen

Ein zentraler Aspekt beim Heizungstausch seien Personalengpässe in den Unternehmen. Diese könnten unter anderem mit Zuwanderung gelindert werden. Wagner stellte dabei klar: „Das Handwerk kann nur von Einwanderung profitieren, wenn erstens die Verfahren deutlich gestrafft und zweitens gerade kleinere Betriebe bei der Anwerbung von Arbeitskräften mehr unterstützt werden.“ Darüber hinaus sei es unstrittig, dass nicht alle Zugewanderten den hohen Ausbildungsstandard hierzulande erfüllen könnten. Nur dann müssten Nachqualifizierungen gesetzlich klar geregelt werden.

Neben dem Potenzial von außen müsse auch das inländische Potenzial maximal ausgeschöpft werden. Dafür müsse vor allem die Ausbildung gestärkt werden. Wagner und Durz waren sich darin einig, dass der geplante Rechtsanspruch auf eine (außerbetriebliche) Ausbildung hier nicht weiterhelfe. Denn es gebe zu wenige Bewerbungen auf zu viele Stellen. Auf Nachfrage des Politikers, in welcher Lage sich der schwäbische Ausbildungsmarkt befinde, erklärte Wagner, dass zwar die Zahl der Neuverträge wieder steige. Das Vorkrisenniveau werde aber noch längst nicht wieder erreicht. Alle Beteiligten müssten an einer weiteren Erholung arbeiten.



Stand: 19.05.23

Joachim Schneider

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