Das erwartet die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) vom neuen HandwerkschefJörg Dittrich - neuer ZDH-Präsident
Erstmals in ihrer Geschichte war die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) Gastgeberin des Deutschen Handwerkstags (DHT). Bei dieser wichtigsten Veranstaltung des deutschen Handwerks kamen rund 300 Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet nach Augsburg, um in verschiedenen Sitzungen ihre Repräsentanten neu zu wählen. Neuer Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) ist Jörg Dittrich. Er tritt die Nachfolge von Hans-Peter Wollseifer an, der neun Jahre an der Spitze der Handwerksorganisation stand, die für rund eine Million Unternehmen in Deutschland mit 5,5 Millionen Mitarbeitern spricht. Dieser wurde jetzt zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Dittrich wurde von der Vollversammlung des ZDH im Kongress am Park mit überwältigender Mehrheit gewählt. Der 53-jährige Dachdeckermeister, der in der 4. Generation einen Familienbetrieb mit rund 60 Mitarbeitern führt, ist seit 2012 auch Präsident der Handwerkskammer Dresden und engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in den handwerklichen Organisationen. Die Wahlperiode beträgt drei Jahre.
Schwerpunkte möchte Dittrich bei der Fachkräftesicherung, der Stärkung der beruflichen Bildung sowie der der Modernisierung der sozialen Sicherungssysteme setzen, um den Faktor Arbeit zunehmend von Sozialabgaben zu entlasten.
Große Erwartungen an den Neuen
Mit dem Mann aus Dresden tritt erstmals ein Mann aus Ostdeutschland an die Spitze des deutschen Handwerks, das in den kommenden Jahren vor großen Aufgaben steht. Die Erwartungen an den neuen Präsidenten sind daher auch in Schwaben groß. Schwabens Kammerpräsident Hans-Peter Rauch sieht da ein breites Spektrum: „Das Handwerk, das geprägt ist von der Vielfalt der seiner Gewerke und Organisationen braucht einen starken Auftritt, um als Mittelstand in politischen Prozessen mitwirken zu können. Eine seiner wichtigsten Aufgaben wird es sein, das Handwerk bundesweit zusammenzuhalten, Interessen zu bündeln und den Dialog im Handwerk zu moderieren und voranzutreiben. Ich kenne Jörg Dittrich und weiß aus persönlichen Gesprächen, dass er anpackt, gut vernetzt ist, politisch aktiv und verbindlich handelt und ich bin sehr zuversichtlich, dass er diesen Aufgaben gerecht werden kann“. Rauch würdigte auch den Vorgänger Hans-Peter Wollseifer und dankte für dessen unermüdliches Engagement. Dieser habe sehr sachlich, verbindlich und unkompliziert das Handwerk durch schwierige Zeiten geführt und es unter anderem geschafft, dass für 12 Berufe die Meisterpflicht wieder eingeführt wurde.
Wichtigstes Zukunftsthema: Nachwuchs- und Fachkräftesicherung
Ganz oben auf der Agenda sieht Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben, die Sicherung von Fachkräften für das Handwerk: „Die Leistungsfähigkeit des Handwerks steht und fällt mit bestens qualifizierten Fachkräften. Daher ist es vordringlich, die Attraktivität der Handwerksberufe noch stärker in der Öffentlichkeit in den Fokus zu rücken. Dazu gehört auch die schnellstmögliche Modernisierung der handwerklichen Berufsbilder. Digitalisierung, Robotik, Künstliche Intelligenz sind Themen, die in viele handwerkliche Ausbildungen eingebunden werden müssen“.
HWK-Präsident Rauch fordert daher: „Da müssen wir am Ball bleiben und darum muss sich der ZDH und sein Präsident kümmern. Diese Prozesse müssen beschleunigt und rasch umgesetzt werden“. Rauch hat zudem die aktuellen, schwerwiegenden Probleme der Handwerksbetriebe im Blick. „Energiekrise, hohe Inflation und die Nachwirkungen der Pandemie belasten die Unternehmen enorm. Auch dafür braucht so umgehend Lösungen und Angebote der Politik“.
Stolz Gastgeber des DHT zu sein
Die Handwerkskammer für Schwaben ist stolz darauf, erstmals Gastgeber des Deutschen Handwerkstags zu sein. „Für uns ist das eine Ehre und sehen auch die Anerkennung und Wertschätzung unserer bisherigen Arbeit. Das ist zwar eine Mammutaufgabe, denn die Veranstaltungen an den beiden Tagen finden an drei unterschiedlichen Standorten statt. Doch wir haben ein gutes Team, viel Erfahrung und richtig Lust darauf, so eine Veranstaltung zu stemmen. Es macht ja auch Spaß“, sagt HWK-Präsident Hans-Peter Rauch.