Konjunkturumfrage 4. Quartal 2021
Bild 1 von 7
Geschäftsklima hat sich abgekühlt
Noch im dritten Quartal setzte das schwäbische Handwerk zu einer kräftigen Aufholjagd an. Doch im vierten Quartal ist der Konjunkturmotor kräftig ins Stocken geraten. Der Geschäftsklimaindex ist um 7 Punkte eingebrochen, aktuell werden 82 Punkte erreicht. Der Index bildet sowohl die aktuelle Lageeinschätzung als auch die Zukunftserwartungen ab. Im Vorjahr wurde das Geschäftsklima allerdings noch schlechter eingeschätzt. Damals erreichte der Index lediglich 71 Punkte, 11 Zähler weniger als der aktuelle Wert.
Bild 2 von 7
Zufriedenheit mit der Geschäftslage gesunken
Quer über alle Branchen sind 82 % der befragten Handwerksbetriebe mit ihrer Geschäftslage im 4. Quartal zufrieden. Im 3. Quartal äußerten sich noch 89 % positiv. Der Vergleich mit den Vorjahreswerten zeigt aber gleichzeitig, dass das Handwerk besser dasteht als noch zum Jahresende 2020. Damals waren lediglich 75 % mit ihrer Geschäftslage zufrieden.
Bild 3 von 7
Schere zwischen den Branchen wieder größer
Die Ausbaugewerke wie Elektriker oder Schreiner bewerten trotz Materialproblemen ihre Lage zu 95 % als zufriedenstellend, genau so viele wie im Vorquartal. Im Bauhauptgewerbe sind die Rückmeldungen nicht ganz so positiv (88 %), was meist auf witterungsbedingte Effekte zurückzuführen ist. Die Lebensmittelhandwerke schneiden ebenfalls überdurchschnittlich gut ab (95 %), und auch bei Handwerken für den gewerblichen Bedarf überwiegt der Optimismus (86 %).
Vor allem die Dienstleistungsgewerke wie Friseure oder Kosmetiker und Ladengeschäfte wie Optiker oder Uhrmacher spüren den erneuten Rückgang der Kundenfrequenz. Nur noch jeder zweite ist mit seiner Geschäftslage zufrieden. Im Vergleich zum Vorquartal ist das ein Einbruch um knapp 20 Prozentpunkte. Die leichte Erholung, die sich zunächst abgezeichnet hatte, ist damit verflogen. Auch das Kfz-Handwerk leidet unter der Verunsicherung der Verbraucher, nur 73 % äußern sich zufrieden.
Bild 4 von 7
Kraftlose Entwicklung der Auftragseingänge
Ein Auftragsplus melden 18 % der Betriebe, das sind 4 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal. Überdurchschnittlich gut schneiden die Ausbaugewerke ab, dort verzeichnet jedes vierte Unternehmen einen Anstieg. Ein Minus bei den Auftragseingängen müssen 30 % verkraften (Vorquartal: 20 %). Bei den Dienstleistern sind es sogar 55 %.
Bild 5 von 7
Auftragsreichweite weiter hoch
Die Auftragsreichweite hat sich gegenüber dem Vorquartal um 0,2 auf 9,6 Wochen erhöht. Im Bauhauptgewerbe sind es 12,7 und im Ausbauhandwerk 11,1 Wochen. Gründe hierfür sind eine ungebrochen hohe Nachfrage nach Bauleistungen, aber auch Materialmangel, Lieferverzögerungen sowie Fachkräfteengpässe, die vor allem angesichts der geplanten Klimaschutzmaßnahmen der neuen Bundesregierung weiter wachsen dürften.
Bild 6 von 7
Umsätze schwächer
Die Umsatzentwicklung im 4. Quartal bleibt ohne Schwung. Lediglich 22 % können sich über ein Umsatzplus freuen. Gleichzeitig verzeichnen 28 % einen Rückgang, das sind 10 Prozentpunkte mehr als noch im Vorquartal. Besonders betroffen sind ¿ coronabedingt ¿ die Dienstleistungshandwerke. Mehr als jeder zweite Betrieb, nämlich 61 %, meldet ein Minus.
Bild 7 von 7
Zukunftserwartungen: Skepsis nimmt zu
Lediglich 8 % der Handwerksbetriebe gehen davon aus, dass sich ihre Situation in den kommenden Wochen und Monaten verbessern wird. Mit 18 % mehr als doppelt so hoch ist der Anteil derer, die von einer Verschlechterung ihrer Lage ausgehen. Knapp drei Viertel meinen, dass sich am Status quo, ob gut oder schlecht, so schnell nichts ändern wird. Die Skepsis nimmt also zu, die Mehrzahl der Unternehmen geht davon aus, dass sich die Wirtschaft nicht so schnell wie erhofft erholen wird.